Lichtinstallation
var. Dim.
13 Kunststoff Müllbehälter orange nach DIN 30713, Metall, Kabel, Leuchtmittel
Die orangefarbenen Müllbehälter der Stadt, genormt nach DIN 30713, haben sich zur Herde auf der Wiese des Stiftsparks versammelt. Ob es sie nach Süd oder Nord zieht oder ob sie doch in der Stadt bleiben – wird gemeinschaftlich im Verbund entschieden. In dieser Zeit werden soziale Bindungen gestärkt und die Rollen innerhalb der Gruppe neu ausgehandelt. Zum Abend tun die Abfallbehälter was Abfallbehälter sonst nicht machen, sie leuchten aus sich heraus. Strahlend und in stoischer Ruhe warten sie so auf den Morgen. Als Betrachtende können wir uns jetzt natürlich fragen, wie wir mit den Hinterlassenschaften unserer modernen Leben umgehen. Oder über unsere eigenen Rollen innerhalb unserer Herde nachdenken. Doch vielleicht genügt es, sich einfach daran zu erfreuen, dass die Behälter es geschafft haben, ihrem starren Zweckrahmen zu entfliehen.
Lichtskulptur
825 cm x 220 cm x 425 cm
Plexiglas, Farbfolie, Holz, Kunststoffe, Leuchtmittel, Kabel, Metall
Lichtinstallation im Rahmen des Lichtparcours Braunschweig 2024, bezugnehmend auf die Fenster der Bordellstraße „Bruchstraße“. Die Fenster dort wurden ausgemessen und in gleicher Größe und Anzahl etwa 200 Meter Luftlinie entfernt installiert.
In manchen Fenstern blinkt es discohaft, in anderen changieren die LEDs langsam von Scharlachrot über Zinnoberrot zu Blutrot. Die LED-Revolution hat das Rotlicht kaltgemacht. An einigen Häusern flimmern noch Neons. Der Anker verheißt Heimat für eine halbe Stunde. Die Leuchtkästen mit Leuchtstoffröhren sind hinterleuchtet. Darauf stehen die Namen der Etablissements geschrieben: Flattermann, Heiderose, Belami, Tropican, Papillon und natürlich Mademoiselle de Amour, Jasmine Romance und Madonna. Jan Philip Scheibe setzt der Bruchstraße ein Leuchtdenkmal. Alles, was sonst noch da ist – Verruchtheit und Vergnügen, aus Armut und Zwang Geborenes, Selbstbestimmung und -findung, Freiheit und Verklemmung, Luder und Luden, Frauen und Männer und das Dazwischen – lässt der Künstler weg, sodass nur das Licht übrig bleibt. Dort, zwischen Freibad und Hotel, wo sich jetzt nur noch ein Okerwurmfortsatz staut, der in trockenen Sommern meist schlammiges Wasser führt, nahm einst der Münzgraben seinen Verlauf, der sich ein paar hundert Meter stadteinwärts mit dem Bruchgraben vereinen sollte. Im Dazwischenland sind in alten Karten gestrichelte Linien, bis heute Kartenzeichen für Sumpf, eingezeichnet. Erst mit der Trockenlegung der Gräben durch 63 Fuder Elmkalkstein entstanden Gärten und Gießereien, Häuser angesehener Bürger, Winkelkneipen und Buden. Ab dem Mittelalter wurden das Anbieten und Ausüben sexueller Handlungen gegen Entgelt zum Hauptgewerbe in den 33 Fachwerkhäusern der Bruchstraße. Dort, am Rest des Münzgrabens, geben die tiefhängenden Weiden ein kurzes Gefühl von unbeirrter, üppiger und undurchdringbarer Natur. Manchmal steht dort der Graureiher. Während des Lichtparcours 2024 werden dort auf einem Ponton im Wasser Acrylglasscheiben in verschiedenen Rottönen stehen. Sie überlappen sich, die Formen und das Licht mischen sich und werden zu einer raumgreifenden Lichtskulptur mit gleichermaßen Tag- und Nachtwirkung. Die Lichtskulptur spiegelt die Geschichte des Dazwischenlands, nur ein paar hundert Meter stadteinwärts entfernt.
Soziale Skulptur
Holz, Metall, Folie
340 x 260 x 320 cm
Das Fichtensterben im Teutoburger Wald ist abgeschlossen. Das ganze Jahr über habe ich Käferstämme aus dem Wald geholt und diese mit meinem Motorsägewerk sowie mit Hilfe der Knollmannsmühle Hörstel und der ANTL Mühle Tecklenburg zu Bohlen gesägt. Aus den Bohlen wurden Bretter, die jetzt als Außenverkleidung und diversen Konstruktionselementen der SAUNA dienen. Der Bau erfolgte teilweise partizipativ.
Die SAUNA ist ein nutzbares Denkmal für die 221 Jahre währende westfälische Fichtenkultur und deren durch die Klimaverschiebung verursachtes Ende. Die Kontradiktion in Zeiten der Klimakrise, einen Holzofen mit dem Holz toter Fichten zu beheizen, um damit einen kleinen Raum auf 90 Grad zu erhitzen, ist ein bewusster Teil der Arbeit. Dass das Ende der Fichtenkultur und damit das Ende der Fichtenmonokultur waldökologisch zu begrüßen ist, ist mir bewusst. Es müssen Wege gefunden werden, z. B. durch CO2-Zertifizierungen, den resilienten Waldumbau ökologisch und (auf den Privatwaldflächen) ökonomisch vereinbar zu gestalten.
Installation
Waldgebiet Hoher Busch Viersen, 2023
Holz, Schilfrohr, Lehm, Kunststoffe, Stapelbank
400 x 400 x 400 cm
Im Wald steht ein Bunker aus Lehm. Die offene Struktur ermöglicht das Einssein mit dem Wald. Die massiven Pfeiler und das Dach vermitteln gleichzeitig ein Gefühl der Geborgenheit. Die Bank lädt zur Kontemplation ein – über sich selbst, den Wald und seine Kultur. Nicht nur in Zeiten der Klimaverschiebungen. Vielleicht auch zum Nachdenken darüber, wo gerade wieder lebensnotwendiger Schutz in Bunkern gesucht wird.
Tausend Dank an Claytech für die fantastische Unterstützung mit Material und Expertise!
Installation
Ein Denkmal für den sterbenden Fichtenwald.
Aluminiumprofil, Diamantkappen, LED Leuchtmittel, Holz, Kabel, Steuerung.
320 x 210 cm
Installation
Stahl, Kunststoff, Leuchtmittel, Kabel
im Rahmen der INTRAREGIONALE, Landschaftskunst in der Region Hannover
550 x 550 x 270 cm
Wort/Lichtinstallation
Langeoog 2018/2021
Holz, Gießharz, Kabel, Leuchtmittel
120 x 100 cm
Wort/Lichtinstallation
Langeoog, 2017
Aluminium, Kunststoffe, Leuchtmittel, Kabel
266 x 400 x 8 cm
Wort/Lichtinstallation
Skulpturenpark Köln 2009/ Lichtpromenade Lippstadt 2013
Metall, Kunststoffe, Steuerung, Leuchtmittel
240 x 160 x 6 cm
Lichtinstallation
Kulturgut Poggenhagen, Neustadt am Rübenberge 2007
Holz, Kunststoffe, Baustellenleuchten, Akkumulatoren
20 x 16 m
Wort/Lichtinstallation
Im Rahmen der Skulptur Biennale Münsterland 2005
Schöppinger Berg, 2005
Aluminium, Lack, Glas, Neon, Kunststoffe, Stahl, Beton, Kabel.
1600 x 1265 x 350 cm
Feature über die Installation "Er macht seine Engel zu Winden" in der Sendereihe West Art Maisterwerke. WDR 2017
Lichtintervention
Aachen 2003 / Spiekeroog 2005
Leuchtmittel/Kabel
var. Dimension
Installation
Holz, Gießharz, Kabel, Leuchtmittel, Metall
1200 x 500 cm
Wort/Lichtinstallation
Holz, Folie, Strahler, Leuchtmittel, Kabel
540 x 320 x 50 cm
Wort/Lichtinstallation
Aludibond, Metall, Nachleuchtfarbe
100 x 80 x 25 cm
Lichtintervention
Kunststoff, Strahler, Kabel
var. Dimensionen
Lichtinstallation
Metall, Kunststoffe, Strahler, Kabel, Steuerung, Drehteller
90 x 90 cm
Ortsbezogenen Lichtinstallation
Stahlstangen, Kabel, Leuchtmittel, Sitzbank, Straßenlaterne
Im Rahmen von STREETLEVEL Simplon 2003.
Im Winter markieren die rot lackierten Stangen die Passstraßen. Im Sommer sind sie eingelagert. Ich habe sie herausgeholt, auf der Wiese vor dem legendären Stockalperspittel zu einem Feld angeordnet und mit jeweils einer roten Glühlampe versehen. Eine rote Bank und vier Straßenlaternen wurden in unmittelbarer Nähe aufgestellt.
© Jan Philip Scheibe 2024
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